Umzugsratgeber

5 Stromvergleich-Fehler beim Umzug und wie sie sich vermeiden lassen

5 Stromvergleich-Fehler beim Umzug und wie sie sich vermeiden lassen
5 Stromvergleich-Fehler beim Umzug und wie sie sich vermeiden lassen
© Urheber: Martin Erdniss / stock.adobe.com
05.02.2024
Adrian Ministrator

Wer umzieht, muss in der Regel Verträge kündigen, ändern oder neue abschließen. Das gilt auch für den Stromvertrag. Dies ist eine gute Gelegenheit, den aktuellen Stromtarif auf den Prüfstand zu stellen. Beim Anbieterwechsel ist es ratsam, die verschiedenen Tarife sehr aufmerksam miteinander zu vergleichen. Denn auch der Stromvergleich auf renommierten Vergleichsportalen kann schwierig sein und Verbraucher zu voreiligen Entscheidungen verleiten. Damit der Stromanbieterwechsel zu einem guten und günstigen Lieferanten gelingt, kommt es oft auf die Details an. In diesem Artikel stellen wir die häufigsten Fehler beim Online-Stromvergleich vor und erklären, wie sie sich vermeiden lassen.

Warum sich ein Stromanbieterwechsel beim Umzug lohnt

Seit Jahren befinden sich die Energiepreise auf einem steigenden Kurs. Auch wenn der jüngste Höhepunkt von 70 Cent pro Kilowattstunde derzeit mit durchschnittlich 27,4 Cent pro Kilowattstunde nicht erreicht wird: Experten gehen aufgrund der wegfallenden Strompreisbremse von einem erneuten Anstieg aus. Wie die Stadtwerke bekannt gaben, könnte auf Verbraucher eine Preiserhöhung von bis zu 32 Prozent zukommen. Um nicht unnötig viel Geld auszugeben, kann sich ein Stromanbieterwechsel beim Umzug also durchaus lohnen.

Wer infolge einer Preiserhöhung einen Wechsel erwägt, kann laut Angaben der Verbraucherzentrale.de von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Damit die Kündigung wirksam ist, muss diese vor dem Inkrafttreten der Preiserhöhung eingereicht werden. Aber Achtung: Ein Anbieterwechsel sollte wohlüberlegt und erst nach einem gewissenhaften Vergleich aller Angebote erfolgen. Ebenso wie bei einem Wohnungswechsel sollten sich Verbraucher mit ihrer Entscheidung Zeit nehmen und in Ruhe überlegen, welcher Anbieter am besten zu ihnen passt.

Fehler 1: Billigstromanbieter bevorzugen

Wer günstig neuen Strom beziehen möchte, schaut sich nach einem Umzug oft im Internet auf Vergleichsportalen um. Um Kosten einzusparen, sollte man in Zeiten, in denen die Strompreise um mehr als 30 Prozent gestiegen sind, bei Tarifcheck.de vergleichen. Suchen Privatkunden online nach einem günstigen Tarif, so entscheiden sich einige spontan für den Stromanbieter, der auf dem ersten Platz der Kostenvergleichsliste angezeigt wird. Nicht immer handelt es sich dabei allerdings um einen wirklich guten Lieferanten. Viele Billigstromanbieter, die sich als unabhängig bezeichnen, fallen durch Kundenbeschwerden auf. Sinnvoller ist es, nach günstigen Marken von etablierten Stromanbietern Ausschau zu halten. Dazu gehören zum Beispiel Tochtermarken von Stadtwerken oder von größeren Stromkonzernen.

Fehler 2: Ausschließlich auf Wechselprämien und Neukundenboni vertrauen

Zugegeben: Wer beim Umzug Kosten sparen und den Geldbeutel schonen möchte, wird natürlich zunächst auf attraktive Prämien schauen. Als alleiniges Merkmal für einen Stromanbieterwechsel sollte man diese Boni allerdings nicht heranziehen. Stattdessen sei es Privatkunden nahegelegt, auffällig günstige Preise zu hinterfragen. Insbesondere im ersten Jahr verschleiern die auf den ersten Blick attraktiven Prämien nicht selten eine höhere Grundgebühr. Und: Ein günstiger Stromanbieter, der keine Grundgebühr erhebt, kostet langfristig mehr. Schlimmstenfalls zahlen Neukunden hier nach einem Jahr sogar drauf und liegen mit bis zu 50 Prozent mehr sogar weit über einem teuren Grundversorgungstarif.

Fehler 3: Regionalen Stadtwerken keine Chance geben

Was (regionale) Stadtwerke und Großkonzerne gemeinsam haben? Sie gehören zu den etablierten Stromanbietern, die als stabil und sicher gelten. Im Gegensatz zu den Billigstromanbietern ist die Preispolitik der etablierten Lieferanten weniger aggressiv und medienwirksam ausgerichtet. Auch wenn diese Tarife mitunter etwas mehr kosten, lohnt es sich meistens, einen etablierten Stromanbieter zu bevorzugen. Innerhalb dieser Kategorie können sich Verbraucher ganz pragmatisch für den günstigsten Tarif entscheiden. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um ein Angebot der regionalen Stadtwerke oder eines Großkonzerns handelt. Denn Strom ist und bleibt Strom – regionale Stadtwerke stellen diesen genauso stabil bereit, wie es Großkonzerne tun.

Fehler 4: Einen Bogen um nachhaltigen Ökostrom machen

In Zeiten der Energiekrise neigen Kunden dazu, sich für das günstigste Angebot zu entscheiden. Dadurch sind Anbieter von nachhaltigem Ökostrom deutlich ins Hintertreffen geraten. So sank die Zahl der Vertragsabschlüsse mit einer umweltfreundlichen Alternative in den vergangenen Jahren deutlich. Problematisch ist hierbei nicht nur die Preissensibilität, die zu dem erwähnten Rückgang beiträgt. Viele Kunden schrecken auch deshalb vor einem solchen Abschluss zurück, da es sich um keine geschützte Bezeichnung handelt. Sprich: Auch Anbieter, die selbst nicht aktiv zur Energiewende beitragen, dürfen sich Ökostromlieferanten nennen.

Dennoch müssen Verbraucher, denen eine nachhaltige Lebensweise am Herzen liegt, nicht auf Ökostrom verzichten. Dieser kann – entgegen der landläufigen Meinung – dennoch günstig und zugleich umweltbewusst sein. In diesem Zusammenhang sprechen Experten auf umweltbundesamt.de die Empfehlung aus, einen gelabelten Ökostromtarif zu bevorzugen. Hierbei gibt es unterschiedliche Zertifikate und Siegel. Sehr hohe Anforderungen an den Umweltschutz erfüllen Ökostromanbieter mit dem „Ok Power Siegel” oder dem „Grüner Strom Label”. Mit einem gelabelten Produkt fördern Verbraucher die Ökostromproduktion auf lokaler Ebene und setzen ein wichtiges Zeichen für die grüne Energiewende.

Fehler 5: Formalitäten zum Stromanbieterwechsel nicht richtig erledigen

Der Strompreisvergleich ist bei einem Anbieterwechsel nur die halbe Miete. Auch beim Wechsel selbst gilt es einiges zu beachten:

  • In den meisten Fällen kann der Wechsel zum neuen Energieversorger online erfolgen. Hier gilt es darauf zu achten, dass alle Angaben zur eigenen Person korrekt sind. Wer mitten im Umzug steckt, sollte nicht vergessen, die neue Adresse anzugeben.
  • Besonders relevant für einen Wechsel sind die Kündigungsfristen. Wer bei einem Grundversorger unter Vertrag steht, hat eine Kündigungsfrist von zwei Wochen. Anders sieht es hingegen bei bestimmten Sonderverträgen mit Mindestlaufzeit aus. In diesen Fällen sind Kunden an die Mindestlaufzeit gebunden und können erst nach Ablauf derselben kündigen.
  • Bei einem Wechsel sollten Verbraucher immer daran denken, nach der schriftlichen Bestätigung des neuen Stromvertrags den aktuellen Zählerstand zu dokumentieren.
  • Vorsicht ist dann geboten, wenn ein neuer Lieferant Wechselgebühren verlangt. Ein Wechsel ist immer kostenlos, sodass Sie die Zahlung verweigern sollten. Berufen Sie sich dabei auf die Angaben zum Lieferantenwechsel der bundesnetzagentur.de. Gemäß Paragraf 20a des Energiewirtschaftsgesetzes dürfen dem Endverbraucher beim Lieferantenwechsel keine zusätzlichen Kosten entstehen.

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