Umzugsratgeber

Regionale Entwicklung der Immobilienpreise

Regionale Entwicklung der Immobilienpreise
Regionale Entwicklung der Immobilienpreise
© Urheber: contrastwerkstatt / stock.adobe.com
09.01.2023
Adrian Ministrator

Wenn ein Umzug ansteht, denkt man oft an alles Mögliche, aber eine systematische Suche nach einer günstigen Immobilie am neuen Wohn- oder Arbeitsort unternehmen die wenigsten. Natürlich bieten auch Immobilien- und Mietportale einen gewissen Überblick über die Miet- und Kaufpreise vor Ort, aber eine systematische Suche setzt früher an.

Umzug wohin?

Für einen Umzug gibt es viele Gründe, aber meistens sind sie entweder beruflicher oder familiärer Natur. Wenn eine Familiengründung ansteht, zieht es viele Menschen ins Umland der Städte, in denen sie bisher wohnten, da dort günstigere und größere Wohnungen erhältlich sind. Der zweite wichtige Grund für einen Umzug sind freiwillige oder erzwungene Jobwechsel, bei denen man in die Nähe der neuen Arbeitsstelle ziehen muss. Diese Mobilität wird mittlerweile in unserer Gesellschaft erwartet und in bestimmten Berufen sind regelmäßige Wohnortwechsel sogar an der Tagesordnung.

Der dritte wichtige Anlass, zu dem Menschen umziehen, ist der Eintritt in den Altersruhestand. Geht man in Rente oder Pension, ist man nicht mehr an den Arbeitsort gebunden und kann beispielsweise in die Nähe der Kinder und Enkelkinder oder einfach an einen Ort ziehen, an dem man gerne seinen Lebensabend verbringen möchte.

Bei all diesen Gelegenheiten steht die Entscheidung für eine bestimmte Wohnung oft am Ende einer mehr oder weniger langen Entscheidungskette. Aus dem Grund für den Wohnungswechsel ergibt sich die Region, in die man ziehen möchte und aus dem verfügbaren Einkommen ergibt sich der finanzielle Rahmen für eine Miete oder einen Immobilienkauf. Die finanzielle sowie die familiäre Situation bestimmen dann auch, welche Art der Immobilie gesucht wird, oder wie groß die Wohnung sein muss.

Immobilienpreise beachten

Sind alle diese Parameter bekannt, gibt man sie in verschiedenen Immobilienportalen ein und lässt sich Vorschläge, die die gesetzten Bedingungen erfüllen, unterbreiten. Dadurch erhält man jedoch nur Stichproben der aktuellen Marktlage und man hat sich häufig auch schon zu stark auf eine bestimmte Region fixiert, sodass viele interessante Alternativen gar nicht erst erkannt werden.

Dabei übersieht man nicht selten den Spielraum, den man bei der Immobiliensuche hat. Natürlich müssen die Grundparameter auch bei einer systematischen Suche nach einer neuen Wohnstätte bekannt sein, aber sie sollten die Suche auch nicht zu stark einschränken. Eventuell kann die Entscheidung für einen bestimmten Wohnort sogar einer Entscheidung für einen Jobwechsel vorangestellt werden.

Wenn man etwa mit einer kleinen Familie nach einer 3-Zimmerwohnung mit 80 bis 100 Quadratmetern sucht, können sich je nach Region gravierende Unterschiede in den Kosten ergeben. Eine Wohnung, die alle gewünschten Kriterien erfüllt, ist auf dem ostdeutschen Land, vielleicht sogar in der Nähe von Berlin, eventuell für 600 Euro Kaltmiete zu finden. Die gleiche Wohnung kostet in Berlin bereits das Doppelte und kann in Städten wie Hamburg, Stuttgart oder München sogar das Dreifache kosten.

Genauso wie die Miet-, Boden- und Immobilienpreise sind auch die Lebenshaltungskosten regional sehr unterschiedlich und häufig sogar im direkten Zusammenhang miteinander. Die Berliner Wohnung kostet also nicht nur 600 Euro mehr an Kaltmiete, sondern die Kosten für Lebensmittel und Dienstleistungen werden ebenfalls um circa 150 bis 200 Euro höher liegen. Das bedeutet, dass man für den gleichen Lebensstandard in Berlin schon um die 800 Euro mehr Nettogehalt benötigt als im Berliner Umland. Es lohnt sich daher, die Wertentwicklung von Immobilien bereits frühzeitig in den Blick zu nehmen, um die richtige Entscheidung für eine neue Wohnung treffen zu können.

Einige Grundsätze

Bei der Suche nach einer neuen Wohnung zur Miete sollte man sich die Mietspiegel der interessierenden Region ansehen. Diese geben einen Überblick über die derzeitigen Bestandsmieten und damit eine gute Orientierung für akzeptable Mietkosten und können bereits auf kommunaler Ebene große Unterschiede hervorheben. Für Käufer sind eher die Bodenrichtwerte oder die von Vergleichsportalen ermittelten Quadratmeterpreise interessant.

Diese variieren jedoch mindestens genauso stark wie die Mietpreise, mit denen sie indirekt über die Immobilienrendite auch verknüpft sind. Sie haben in den letzten Jahren eine ähnliche Verteuerung durchgemacht. In einer aufstrebenden Stadt wie Magdeburg zahlt man derzeit circa 2594 Euro pro Quadratmeter beim Kauf einer Wohnung. In Frankfurt werden dagegen bereits 7614 Euro verlangt, während die Preise in Gelsenkirchen jüngst sogar auf nur noch etwa 1604 Euro gesunken sind.

Ein Niveau, welches 2018 auch noch für Magdeburg galt. Doch nicht nur dort sind die Preise in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. In diesem Zusammenhang besonders interessant sind die Preise in kleinen Ortschaften rund um Magdeburg. In weniger als 10 Kilometer Entfernung liegen die Preise bereits wieder so niedrig wie in Gelsenkirchen. Grundsätzlich gilt, dass es teurer wird, je höher die Besiedlungsdichte ist.

In Ballungsräumen sind die Immobilienpreise und die Lebenshaltungskosten daher am teuersten, gefolgt von größeren und mittelgroßen Städten. Im Umland der Städte ist es – wenn es kein Ballungsgebiet ist – dagegen bereits deutlich günstiger und auf dem flachen Land sind die Preise noch einmal deutlich niedriger. Eine bessere Verkehrsanbindung an die regionalen Zentren lässt die Preise ebenfalls tendenziell steigen. Wer ohnehin Auto fährt, kann daher sehr viel Geld sparen, wenn er ins nicht so gut angebundene Umland einer Stadt zieht.

Ihr umzuege.de Team

Erfahrene Profis

Ihr Kommentar
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten
4037 - 1

Social Media

0Noch keine Kommentare