Der heutige Beitrag ist ein ganz neues Format. Ich habe aufgeschrieben, wie mein letzter Umzug abgelaufen ist. Er fand statt, bevor ich anfing, in dieser Branche zu arbeiten. Leider ging ich die Sache blauäugig an und machte einige Fehler – vor diesen möchte ich Sie gerne bewahren!
Deshalb finden Sie in den fett geschriebenen Zeilen unter den jeweiligen Abschnitten meine Kommentare aus heutiger Sicht. So sehen Sie direkt, was ich damals falsch machte und wie ich es hätte besser machen können. Abschließend finden Sie mein persönliches Fazit.
Hintergrundinformation
Relativ spontan zog es mich vor ein paar Jahren aus Hamburg ins Rhein-Main Gebiet. 550 Kilometer durch Deutschland, um aus meiner Heimat zu meinem Freund zu ziehen, mit dem ich bis dahin eine Fernbeziehung führte. Es war mein erster richtiger Umzug und ich hatte absolut keine Ahnung. Ich wusste nicht, was es zu beachten gilt, wie viel Zeit ein Umzug in Anspruch nimmt und was ein Umzug kostet. An einen Umzug mithilfe einer Möbelspedition dachte ich gar nicht erst. In meinem Kopf war verankert, dass die viel zu teuer sind. Also setzte ich mich mit dieser Möglichkeit nicht auseinander. Es stand einfach fest, dass ich den Umzug selbst über die Bühne bringe.
Die Planung
Ich kündigte alles, was ich in Hamburg an Verträgen und Mitgliedschaften führte. Neben der Wohnung kamen da zum Beispiel Verträge für den Telefon- und Internetanschluss hinzu. In Hamburg hatte ich ein tolles Netzwerk an Freunden und fleißigen Helfern, die mir Ihre Unterstützung anboten. Zum Glück und dank meines Freundes standen auch in meiner neuen Heimat ein paar Helfer parat, sodass die Frage nach genügend Unterstützern schnell geklärt war. Da ich meine komplette Wohnungseinrichtung inklusive Küche mitnehmen wollte, brauchte ich definitiv einen 7,5 t Lkw. Denn es sollte alles auf einer Tour transportiert werden. Der Umzug fand Anfang Juni statt und musste auf Grund der Entfernung auf zwei Tage ausgedehnt werden. Dementsprechend musste der Umzug am Wochenende stattfinden, sonst wäre ich ohne Helfer dagestanden. Für die Miete des Lkw an zwei Tagen inklusive der Abgabe am anderen Standort bezahlte ich knapp 1.000 Euro – ohne Sprit.
Die Preise für einen Umzugstransporter sind an Wochenenden im Sommer besonders hoch. Ich würde jedem, der zeitlich ein bisschen flexibler ist, empfehlen, sich einen anderen Zeitpunkt auszusuchen.
In den Wochen vor dem Umzug packte ich alle Kisten. Umzugskisten brauchte ich keine zu kaufen, da ich von meinen Nachbarn ein paar alte Kartons geschenkt bekam. Den Rest meiner Dinge verstaute ich in alten Bananenkisten und Mülltüten. Beim Packen achtete ich darauf, dass die Kartons sortenrein verpackt wurden. Sprich: ein Bücherkarton, ein Geschirrkarton usw.
Hier gab es gleich mehrere Probleme: Die Bananenkisten sind schlecht stapelbar, denn schnell ragen Teile oben heraus. Besonders empfindliche Gegenstände sind darin absolut nicht sicher, da kein richtiger Boden und Deckel vorhanden sind. Die Mülltüten reißen recht schnell, sie eignen sich also keinesfalls für spitze Gegenstände.
Besonders ungeschickt und was ich gar nicht bedachte: Der Bücherkarton wog am Ende ca. 50 Kilo! Meine Helfer tun mir noch heute leid! Beim nächsten Mal würde ich den Inhalt der Kisten definitiv mischen, um ein gutes und tragbares Gewicht zu erzielen. Lieber den halben Bücherkarton mit Kissen auffüllen und einen weiteren Bücherkarton packen.
Die Teller umwickelte ich, so wie Sie im Schrank standen, jeweils mit Zeitungspapier und stellte sie einfach flach in den Karton.
Auch das war der falsche Weg. Die Gefahr, dass etwas zu Bruch geht, ist bei dieser Packvariante sehr hoch. In diesem Beitrag stehen schon tolle Tipps zum sicheren Verpacken von Glas und Porzellan.
Meine Möbel baute ich weitestgehend auseinander. Kleinere Türen klebten wir mit Kreppklebeband zu. Damit klebten wir auch die Schrauben an den Schrank.
Dieses Klebeband hätte nicht benutzten sollen. An meinen Möbeln hatte ich sehr viele Rückstände des Klebers. Ich habe ewig gebraucht, um alles wieder abzubekommen. Lieber die Türen abbauen, oder mit Stretchfolie bzw. Frischhaltefolie umwickeln. Das hinterlässt keine Rückstände.
Der Umzugstag
In der Früh holten wir den Lkw ab. Zum Glück hat der Vater meines Freundes einen „alten“ Führerschein und durfte den Lkw fahren. Für Ihn war es eine Premiere!
Rückblickend war diese Premiere für die lange Strecke sicherlich nicht die ideale Lösung. Wir haben es geschafft, aber er war sehr angespannt und hat sich dabei nicht wohlgefühlt.
Die Helfer kamen alle pünktlich und schnell füllte sich der Lkw. Gegen frühen Nachmittag war die Wohnung leer und der Lkw war bis auf den letzten Platz voll. Außerdem beluden wir ein weiteres Auto mit meinen Pflanzen und leicht zerbrechlichen Gegenständen.
Wir haben zum Glück gut kalkuliert und einen passenden Lkw ausgewählt. Das hat aber nur funktioniert, weil der Lkw dank der Erfahrung meiner Helfer ziemlich clever beladen wurde. In diesem Beitrag finden Sie Tipps, wie ein Lkw richtig beladen wird.
Gegen 6 Uhr am nächsten Morgen ging es dann los. Im Lkw fuhren mein Freund und sein Vater, im Auto meine beste Freundin und ich. Die Fahrt zog sich, da der Lkw nur 80 fahren konnte. Wir kamen also erst gegen Nachmittag an. Zum Glück erwarteten uns bei der Ankunft schon einige Helfer, sodass der Lkw innerhalb ca. einer Stunde leer geräumt war. Da sich die neue Wohnung teilweise noch in der Renovierungsphase befand, konnten die Küche und einige weitere Möbel erst zu einem späteren Zeitpunkt hineingeräumt werden. Das alles lagerten wir übergangsweise in der Garage.
Bei der Lagerung in der Garage hatten wir aus heutiger Sicht sehr viel Glück. Weder wurde eingebrochen, noch waren die Möbel beschädigt. Immerhin standen diese fast drei Monate in der Garage. Bis auf ein bisschen Dreck passierte aber nichts. Trotzdem würde ich es nicht empfehlen, solche Dinge in der Garage zu lagern. Details zu diesem Thema finden Sie bei Extraraum.
Insgesamt benötigten wir zwei volle Tage für das Tragen und Transportieren. Nach diesem anstrengenden Wochenende war aber noch keine einzige Kiste ausgeräumt. Es vergingen Wochen, bis ich wirklich fertig war.
Fazit
Der Umzug war ein einziger Kraftakt! Rückblickend hatte ich unfassbar viel Glück, denn es ist alles heil angekommen. Neben den hohen Kosten für den Lkw sind noch Spritkosten und die Verpflegung für die ganzen tollen Helfer angefallen. Denen stehe ich gefühlt ewig in der Schuld, denn die haben echt unfassbar gute Arbeit geleistet. Bei diesem Kostenspektrum hätte ich auch eine Möbelspedition beauftragen können. Das wäre sehr viel schneller, aber vor allem entspannter für mich gewesen. Bei meinem nächsten Umzug werde ich unseren eigenen Umzugskostenrechner nutzen und vorher kalkulieren, wie viel Geld und Zeit ich einplanen muss. Ich werde zukünftig definitiv prüfen, ob der Umzug mit einem Profi nicht doch die deutlich bessere Lösung ist.
Ich hoffe, dass Ihnen diese persönlichen Einblicke gefallen haben. Diese Reihe können wir bei Interesse weiter ausbauen und ein paar Kollegen fragen, wie deren Umzüge abliefen. Ihr umzuege.de-Team
Der heutige Beitrag ist ein ganz neues Format. Ich habe aufgeschrieben, wie mein letzter Umzug abgelaufen ist. Er fand statt, bevor ich anfing, in dieser Branche zu arbeiten. Leider ging ich die Sache blauäugig an und machte einige Fehler – vor diesen möchte ich Sie gerne bewahren!
Deshalb finden Sie in den fett geschriebenen Zeilen unter den jeweiligen Abschnitten meine Kommentare aus heutiger Sicht. So sehen Sie direkt, was ich damals falsch machte und wie ich es hätte besser machen können. Abschließend finden Sie mein persönliches Fazit.
Hintergrundinformation
Relativ spontan zog es mich vor ein paar Jahren aus Hamburg ins Rhein-Main Gebiet. 550 Kilometer durch Deutschland, um aus meiner Heimat zu meinem Freund zu ziehen, mit dem ich bis dahin eine Fernbeziehung führte.
Es war mein erster richtiger Umzug und ich hatte absolut keine Ahnung. Ich wusste nicht, was es zu beachten gilt, wie viel Zeit ein Umzug in Anspruch nimmt und was ein Umzug kostet.
An einen Umzug mithilfe einer Möbelspedition dachte ich gar nicht erst. In meinem Kopf war verankert, dass die viel zu teuer sind. Also setzte ich mich mit dieser Möglichkeit nicht auseinander. Es stand einfach fest, dass ich den Umzug selbst über die Bühne bringe.
Die Planung
Ich kündigte alles, was ich in Hamburg an Verträgen und Mitgliedschaften führte. Neben der Wohnung kamen da zum Beispiel Verträge für den Telefon- und Internetanschluss hinzu.
In Hamburg hatte ich ein tolles Netzwerk an Freunden und fleißigen Helfern, die mir Ihre Unterstützung anboten. Zum Glück und dank meines Freundes standen auch in meiner neuen Heimat ein paar Helfer parat, sodass die Frage nach genügend Unterstützern schnell geklärt war.
Da ich meine komplette Wohnungseinrichtung inklusive Küche mitnehmen wollte, brauchte ich definitiv einen 7,5 t Lkw. Denn es sollte alles auf einer Tour transportiert werden.
Der Umzug fand Anfang Juni statt und musste auf Grund der Entfernung auf zwei Tage ausgedehnt werden. Dementsprechend musste der Umzug am Wochenende stattfinden, sonst wäre ich ohne Helfer dagestanden. Für die Miete des Lkw an zwei Tagen inklusive der Abgabe am anderen Standort bezahlte ich knapp 1.000 Euro – ohne Sprit.
Die Preise für einen Umzugstransporter sind an Wochenenden im Sommer besonders hoch. Ich würde jedem, der zeitlich ein bisschen flexibler ist, empfehlen, sich einen anderen Zeitpunkt auszusuchen.
In den Wochen vor dem Umzug packte ich alle Kisten. Umzugskisten brauchte ich keine zu kaufen, da ich von meinen Nachbarn ein paar alte Kartons geschenkt bekam. Den Rest meiner Dinge verstaute ich in alten Bananenkisten und Mülltüten. Beim Packen achtete ich darauf, dass die Kartons sortenrein verpackt wurden. Sprich: ein Bücherkarton, ein Geschirrkarton usw.
Hier gab es gleich mehrere Probleme: Die Bananenkisten sind schlecht stapelbar, denn schnell ragen Teile oben heraus. Besonders empfindliche Gegenstände sind darin absolut nicht sicher, da kein richtiger Boden und Deckel vorhanden sind. Die Mülltüten reißen recht schnell, sie eignen sich also keinesfalls für spitze Gegenstände.
Besonders ungeschickt und was ich gar nicht bedachte: Der Bücherkarton wog am Ende ca. 50 Kilo! Meine Helfer tun mir noch heute leid! Beim nächsten Mal würde ich den Inhalt der Kisten definitiv mischen, um ein gutes und tragbares Gewicht zu erzielen. Lieber den halben Bücherkarton mit Kissen auffüllen und einen weiteren Bücherkarton packen.
Die Teller umwickelte ich, so wie Sie im Schrank standen, jeweils mit Zeitungspapier und stellte sie einfach flach in den Karton.
Auch das war der falsche Weg. Die Gefahr, dass etwas zu Bruch geht, ist bei dieser Packvariante sehr hoch. In diesem Beitrag stehen schon tolle Tipps zum sicheren Verpacken von Glas und Porzellan.
Meine Möbel baute ich weitestgehend auseinander. Kleinere Türen klebten wir mit Kreppklebeband zu. Damit klebten wir auch die Schrauben an den Schrank.
Dieses Klebeband hätte nicht benutzten sollen. An meinen Möbeln hatte ich sehr viele Rückstände des Klebers. Ich habe ewig gebraucht, um alles wieder abzubekommen. Lieber die Türen abbauen, oder mit Stretchfolie bzw. Frischhaltefolie umwickeln. Das hinterlässt keine Rückstände.
Der Umzugstag
In der Früh holten wir den Lkw ab. Zum Glück hat der Vater meines Freundes einen „alten“ Führerschein und durfte den Lkw fahren. Für Ihn war es eine Premiere!
Rückblickend war diese Premiere für die lange Strecke sicherlich nicht die ideale Lösung. Wir haben es geschafft, aber er war sehr angespannt und hat sich dabei nicht wohlgefühlt.
Die Helfer kamen alle pünktlich und schnell füllte sich der Lkw. Gegen frühen Nachmittag war die Wohnung leer und der Lkw war bis auf den letzten Platz voll. Außerdem beluden wir ein weiteres Auto mit meinen Pflanzen und leicht zerbrechlichen Gegenständen.
Wir haben zum Glück gut kalkuliert und einen passenden Lkw ausgewählt. Das hat aber nur funktioniert, weil der Lkw dank der Erfahrung meiner Helfer ziemlich clever beladen wurde. In diesem Beitrag finden Sie Tipps, wie ein Lkw richtig beladen wird.
Gegen 6 Uhr am nächsten Morgen ging es dann los. Im Lkw fuhren mein Freund und sein Vater, im Auto meine beste Freundin und ich. Die Fahrt zog sich, da der Lkw nur 80 fahren konnte. Wir kamen also erst gegen Nachmittag an. Zum Glück erwarteten uns bei der Ankunft schon einige Helfer, sodass der Lkw innerhalb ca. einer Stunde leer geräumt war. Da sich die neue Wohnung teilweise noch in der Renovierungsphase befand, konnten die Küche und einige weitere Möbel erst zu einem späteren Zeitpunkt hineingeräumt werden. Das alles lagerten wir übergangsweise in der Garage.
Bei der Lagerung in der Garage hatten wir aus heutiger Sicht sehr viel Glück. Weder wurde eingebrochen, noch waren die Möbel beschädigt. Immerhin standen diese fast drei Monate in der Garage. Bis auf ein bisschen Dreck passierte aber nichts. Trotzdem würde ich es nicht empfehlen, solche Dinge in der Garage zu lagern. Details zu diesem Thema finden Sie bei Extraraum.
Insgesamt benötigten wir zwei volle Tage für das Tragen und Transportieren. Nach diesem anstrengenden Wochenende war aber noch keine einzige Kiste ausgeräumt. Es vergingen Wochen, bis ich wirklich fertig war.
Fazit
Der Umzug war ein einziger Kraftakt! Rückblickend hatte ich unfassbar viel Glück, denn es ist alles heil angekommen.
Neben den hohen Kosten für den Lkw sind noch Spritkosten und die Verpflegung für die ganzen tollen Helfer angefallen. Denen stehe ich gefühlt ewig in der Schuld, denn die haben echt unfassbar gute Arbeit geleistet.
Bei diesem Kostenspektrum hätte ich auch eine Möbelspedition beauftragen können. Das wäre sehr viel schneller, aber vor allem entspannter für mich gewesen. Bei meinem nächsten Umzug werde ich unseren eigenen Umzugskostenrechner nutzen und vorher kalkulieren, wie viel Geld und Zeit ich einplanen muss. Ich werde zukünftig definitiv prüfen, ob der Umzug mit einem Profi nicht doch die deutlich bessere Lösung ist.
Ich hoffe, dass Ihnen diese persönlichen Einblicke gefallen haben. Diese Reihe können wir bei Interesse weiter ausbauen und ein paar Kollegen fragen, wie deren Umzüge abliefen.
Ihr umzuege.de-Team